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Die Blaubeeren oder auch Heidelbeeren genannt, sind ein beliebtes einheimisches Beerenobst. Sie haben einen süßlich- beerenartigen Geschmack und stecken voller Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Pflanzenfarbstoffe wie Kalium, Eisen, Zink, Folsäure, Gerbstoffe und Polyphenole.
Lecker,lecker und gesund!
Heute also alles über Blaubeeren:
- Blaubeeren - warum es sich lohnt, sie selber zu pflücken
- Blaubeeren - wo finde ich sie denn
- Blaubeeren - Sammeltipps
- Blaubeeren - mein Lieblingsessen
- Blaubeeren - Wissenswertes
Jetzt ist Erntezeit im Wald. Die Blaubeeren und die Himbeeren sind reif. Du findest sie noch bis in den August hinein in den Wäldern. Die Blaubeeren im Wald sind viel geschmacksintensiver als die Kulturheidelbeeren - süss und etwas säuerlich zugleich. Dazu der typische beerenartige Geschmack. Einfach hmm. Für Spaziergänger und Wanderer unterwegs eine feine Nascherei. Oder Naturliebhaber sammeln sie ganz gezielt. Für ihr Lieblingsrezept, als Marmelade, Smoothie, für den Joghurt oder ob ihrer Heilkraft. Gesund sind sie allemal. So haben die Blaubeeren einen hohen Farbstoffgehalt. Dieser färbt nicht nur Zunge und Finger dunkelblau bis lila, sondern hilft Körperzellen zu erneuern, Entzündungen entgegenzuwirken und stärkt das Immunsystem. Das können diese Polyphenole halt. Auch enthalten sie Ballaststoffe und Mineralien in beachtlichen Mengen.
Aber das Beste ist wirklich der tolle beerige Geschmack und für mich auch das Naturerlebnis Wald: Ruhe, Besinnung, Kiefernduft, Grün, Entschleunigung, Wind in den Wipfeln, Vogelgezwitscher, gedämpfteGeräusche, fast schon meditativ. Es lohnt sich.
Meine Blaubeerstellen befinden sich vor Trebel entlang des 53. Breitengrades. Aber diesen Markierungspunkt habe ich rein zufällig dort entdeckt. Wenn du auf der Suche nach guten Blaubeerstellen bist, schaue nach lichten Kiefernwäldern. Denn diese wurden oft auf den ackeruntauglichen sauren Sandböden angelegt. Diese Verhältnisse finden die Blaubeeren sehr passend für sich und bilden oft große Pflanzenteppiche im ganzen Wald. Hier im Wendland sind das die ehemaligen eiszeitlichen Sanddünen, die mit Kiefern aufgeforstet wurden. Und es gibt reichlich Blaubeeren, obwohl es recht wenig geregnet hat und überall das Wasser fehlt.
Hier einige Sammeltipps: Habe ich eine gute Blaubeerstelle gefunden, so kann ich fast ein Kilo der kleinen blauen Früchte, die oft nur ein Zentimeter groß sind, sammeln. Mit einem Blaubeerkamm schaffe ich ungefähr ein halbes Kilo mehr, habe aber dann auch einiges an Blättchen, unreifen oder sonstwie schadhaften Beeren dabei. Diese müssen dann beim Putzen aussortiert werden, was auch aufwendig ist. Blaubeerkämme sind per se nicht verboten. Das Ernten muss pfleglich erfolgen. Das ist auch mit einem Blaubeerkamm möglich.
Laut Naturschutzgesetz darfst du für den eigenen Bedarf in geringen Mengen Waldfrüchte - und bei einer so riesigen Fläche, sind 2 kg mehr als gering - pfleglich entnehmen. In Naturschutzgebieten darf man nur schauen, nicht ernten. Naturschutzgebiete müssen gut sichtbar gekennzeichnet sein. Damit ein Spaziergänger oder Sammler weiß, dass ab dem Schild z.B. die Wege nicht verlassen werden dürfen oder eben das Beerenpflücken verboten ist. Die Schilder sind bundesweit nicht einheitlich gestaltet. Meist ist es ein grün umrandetes Dreiecksschild mit einer Eule(eher Ostdeutschland) oder mit einem Adler(eher Westdeutschland). Für die lesekundigen steht auf allen Schildern noch: Naturschutzgebiet.
Mücken können ausgesprochen lästig sein und die Sammelfreude sehr eintrüben. An trockenen und etwas windigen Tagen sind sie nicht so massenhaft unterwegs. Wind mögen sie gar nicht.
Die reifen Blaubeeen sind recht druckempfindlich und klein. Daher kommt ein Korb als Sammelgefäß nicht unbedingt in Frage. Hohe Sammelbehälter sind auch eher ungünstig. Ich bevorzuge größere flache Sammelbehältnisse mit Deckel - damit ich sie beim Transport nicht versehentlich ausschütte. Ist nämlich schon mal passiert. Da lag die ganze Pracht neben dem Weg im Gras.
Mein absolutes Lieblingsrezept sind frische warme Hefeklöße mit Blaubeersoße. Da kommen bei mir auch Kindheitserinnerungen auf. Das gemeinsame Beerensammeln mit den Geschwistern im Wald. Die duftenden Hefeklöße in der heimischen Küche und dann die von den Beeren blau gefärbten Zungen, die wir uns gegenseitig unter großem Gelächter herausstreckten.
Für Brot, Kuchen und Hefeklöße ist bei uns mein Gatte zuständig. Ich kümmere mich um die Blaubeersoße. Dazu werden die Beeren noch gründlich verlesen und mit Wasser abgespült. Danach werden sie gezuckert, damit sie schön Saft ziehen. Nach einer Nacht im Kühlschrank werden die gezuckerten Beeren im Topf kurz aufgekocht und mit etwas Stärke angedickt. In der Zwischenzeit hat mein Mann die Hefeklöße hergestellt. Und schon sitzen wir alle am Tisch und fischen uns einen Hefekloß nach dem anderen auf den Teller und dann noch eine große Kelle von der Blaubeersoße obenauf. Einfach köstlich. Und... natürlich gibt es wieder eine blaue Zunge.
Den Rest der feinen Soße, wenn überhaupt noch etwas übrig bleibt, habe ich in Schraubgläser eingekocht. Für die nächste Mahlzeit oder auch zum Verschenken.
Übrigens die Blaubeeren sind nicht nur gesund und lecker, sondern auch kalorienarm. Stecken voller gesunder Inhaltstoffe. Aber das weißt du ja bereits.
Aber wußtest du auch etwas über die Heilkraft der Blaubeeren? Nein? Getrocknete Blaubeeren als Tee aufgegossen, helfen bei Durchfall. Kann in der Apotheke für teuer Geld gekauft werden oder du holst sie dir aus dem Wald. Beides ist möglich.
Und noch ein letzter Tipp. Falls du in mehr moorigen Gebieten unterwegs bist. Da wächst auch die sehr ähnliche Rauschbeere. Deren ebenfalls blauen Früchte haben allerdings weißes Fruchtfleisch und nicht so schön blau-violettes wie die Blaubeeren. Falls du unsicher bist, ob du die richtige Beeren erwischt hast- probeweise eine zerquetschen.