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Waldmeister
19. Mai 2022
Die Wilde Tulpe (Tulipa sylvestris) – ein selten schöner Augenschmaus
Im April 2022. Eine botanische Rarität nicht nur hier im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Daher bekommt sie in meinem Wildkräuterblog einen besonderen Platz. Jawoll.
Zumal ich schon so lange auf die Tulpenblüte warten musste. Ich habe sie nämlich zweimal verpasst. Einmal war ich zu früh und einmal zu spät unterwegs. Nun endlich habe ich sie das erste mal in voller Blütenpracht erleben können.
An meiner Fundstelle wachsen so viele Exemplare, das man Obacht geben muss, keine der grazilen Blumen versehentlich zu zertreten.
Ein Blumenstrauß davon zu nehmen ist leider verboten. Sie steht auf Grund ihrer starken Gefährdung auf der Roten Liste der besonders schützenswerten Arten. Aber Fotografieren ist erlaubt. Und das hat mir so eine Freude bereitet. Immer wieder taten sich mir neue Motive aus. Von oben, von unten, ob im Gegenlicht oder aus der Hocke. Oder doch im Gras liegend? So eine Fotosafari ist ja auch ganz spannend.
Hier noch ein paar Fotos. Einfach mal so.
Im Landkreis gibt es wohl nur zwei Stellen wo die Wilde Tulpe anzutreffen ist. Eine sehr kleine Ansammlung befindet sich in Lübeln an der B439 und diese hier im Dorf Bösel, südlich von Lüchow. Und hier auf dem Kirchhof Bösel fühlt sie sich sehr wohl. Der Standort ist sonnigwarm und der Boden ist frisch.
Also wenn Du mal Ende April/ Anfang Mai an einem sonnigen Tag hier in Gegend unterwegs sein solltest, dann schau Dir doch mal dieses zauberhafte Blütenmeer an. Es lohnt sich unbedingt.
Und sei niemals böse in Bösel! Denn wer in Bösel böse war, wurde an den Schandpfahl aus dem Jahre 1652 gekettet. Diese Art von Gerichtsbarkeit durfte der
örtliche Pastor veranlassen und zwar bis ins 19. Jahrhundert hinein. Gruselig.
Aber finden sich Rudimente des an den Pranger Stellens nicht auch heute in den Medien wider? Das ist mitunter auch gruselig.
Aber zum Schluss dann doch ein Blumengruß. Bis Bald! Ahoi!
