Chaga – König der Heilpilze.
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Über die Wirksamkeit der Wilde-Karden-Tinktur gegen Borreliose gibt es sehr verschiedene Meinungen und viele Erfahrungsberichte über Anwendungen. Heute will ich neben der Vorstellung der Heilpflanze Wilde Karde den Fokus auf das Herstellen von Tinkturen legen. Denn es ist noch Wurzelerntezeit und eine Tinktur selbst herzustellen ist lohnenswert und gar nicht so schwer.
Leider gibt es zur Effektivität der Kardentinktur bei Borreliose gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien. Bisher habe ich auch keine klinischen Studien oder Wirksamkeitsbelege gefunden. Es gibt noch viele kaum erforschte Heilpflanzen. Wissenschaftliche Studien sind aufwendig und benötigen viel Geld. Und oftmals liegt das Augenmerk auch auf der wirtschaftlichen Verwertbarkeit. Das schränkt ein. Auf der anderen sind positive Selbsterfahrungen und Selbstversuche. Ein bekanntes Beispiel ist der Enthobotaniker Wolf Dieter Storl. Dieser hat seine Erfahrungen und Gedanken zur Wilden Karde und anderen Heilkräutern in Bezug auf Borreliose in einem Buch zusammengetragen. Lesenswert.
https://www.storl.de/shop/meine-buecher/borreliose-natuerlich-heilen/
Die Heilpflanze Wilde Karde hat auch einige andere Heilanzeigen. Der Arzt Leonard Fuchs beschreibt sie in seinem Kräuterbuch von 1543 als Kartendistel. Er empfiehlt sie gegen Fisteln. Fisteln braucht kein Mensch, aber manchmal sind sie einfach da. Hierzu soll die Wurzel des Heilkrauts in Wein gesotten werden. In der Volksmedizin kommt sie bei kleineren Wunden, Hautflechten, Warzen zum Einsatz. Aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden oder als Einreibung bei Rheuma. Aber sie gilt auch als entgiftend und ausleitend, ist somit auch leberstärkend. Na da lohnt es sich doch eine Heilpflanzentinktur anzusetzen.
Für Deine Heilpflanzentinktur brauchst Du natürlich erstmal die entsprechende Pflanze. Meine stammen aus der Nähe Schnackenburgs- der viert kleinsten Stadt Deutschlands( nach Einwohnern). Dort wächst die Wilde Karde am Deich des Alands gen Süden. Hier ist es am wärmsten, der Boden ist durchlässig und nährstoffreich. Da fühlt sich diese Heilpflanze wohl. Die wilde Karde ist zweijährig. Für die Tinktur werden die Wurzeln der Pflanze im zweiten Jahr vor der Blüte gesammelt. Entdeckst du die typischen walzenförmigen Blütenstände vom letzten Jahr? Denn darunter wachsen die Rosettenstände der frischen Karden. Du erkennst sie an den lanzettlichen Blättern, die mit Stacheln übersät sind. Wie bei einem urzeitlichen Saurier. Auch der Blattnerv auf der Unterseite ist mit Stacheln besetzt.
Hier mal ein Querschnitt durch die Wurzel. Fast schon ein Mandala. Die Wurzel dieser Heilpflanze wächst tief nach unten und ist ein wenig verzweigt. Die Wilde Karde bildet von der Keimung im Spätsommer bis zum Frühjahr nur ein paar Blätter. Durch Fotosynthese erzeugt sie Zuckerstoffe und über die Wurzel versorgt sie sich mit Nährstoffen. Die ganze gesunde Kraft lagert die Wilde Karde in der Wurzel ein. Im Frühsommer bildet sie dann den Stengel der die spätere Blüte tragen wird. Dann wendet sich die Pflanzenkraft nach oben. Das ist der Grund, warum die Kardenwurzel vor der Blütenbildung gesammelt wird.
Eine Tinktur ist ein Kräuterauszug mit Alkohol. Dafür wird hochprozentiger Alkohol verwendet. Für die Kardentinktur reicht hochprozentiger Schnaps, also Doppelkorn oder Wodka. Mit einem Mischungsverhältnis von 1:5 fährst Du ganz gut. Du befüllst Dein Glas locker zu einem Drittel mit dem Pflanzengut und füllst mit dem Schnaps das Glas auf. Ich nehme gern einfache Schraubgläser. Hast Du eine Wurzel der Wilden Karde ausgebuddelt, wird sie gereinigt, gewaschen, abgetrocknet und in kleine Stückchen geschnitten. Damit vergrößerst Du für den Alkohol die Fläche. Er kann so besser die gewünschten Stoffe ausziehen. Das Glas noch beschriften. Schnell ist Inhalt oder Datum vergessen. Ja und dann brauchst Du Zeit. Zwei bis drei Wochen soll die Tinktur ziehen. Hell und warm ist gut. Direkte Sonne braucht es nicht. Und Zwischendurch immer mal wieder das Ganze verschütteln. Nach Ablauf der Zeit wird das Ganze durch ein feines Sieb abgefiltert und schon ist Deine Heilpflanzentinktur gebrauchsfertig. Na, ist doch gar nicht so schwer. Ich wünsche Dir viel Gesundheit . Und das Du eigentlich gar keine Tinkturen brauchst, weil Du kerngesund bist.