Die Eberesche
22. August 2022Huitlacoche-mexicanische Pilzdelikatesse auch hier zu finden?
30. August 2022Eine herzhafte Quiche mit frischen Blättern vom Weißen Gänsefuß( Chenopodium album) - einfach zum Reinbeißen.
Im August 2022. Eine Quiche mit Wildkräutern? Mitten im August? Geht denn das? Ja wirklich, es geht und schmeckt fantastisch. Tatsächlich gibt es noch ein paar Wildkräuter die diese furchtbare Trockenheit überstehen können. Und zwar mit einem Trick - sie wachsen in der Nähe oder gleich auf den bewässerten Feldern. Hier ist es seit langer Zeit sehr trocken. Aber heute ziehen endlich dicke, schwere Wolken auf. Hoffentlich gibt es einen schönen langen Landregen. Dann kann sich auch die Natur wieder etwas erholen, samt der vielen Wild- und Heilkräuter.
Hier auf dem Bild ist schon im Großen und Ganzen die "Zutatenliste" versammelt. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass sich Gänsefuß leicht sammeln läßt. Das Rezept für die Quiche habe ich schon mehrmals, auch mit anderen Wildkräutern, ausprobiert. Es bringt ein gutes Ergebnis, läßt sich zügig bewerkstelligen und ist dabei recht einfach.
Und hier stehen sie nun, die Gänsefüße. Gänsefuß- weil die Blätter an den Abdruck von Gänsefüßen erinnern. Aber wer weiß das heute noch, wie ein Gänsefußabdruck aussieht?
Der Weiße Gänsefuß, manche nennen ihn auch einfach nur Melde, steht hier dicht gedrängt und safitg grün. Er kann stattliche 1,50m erreichen.
Dieses Wildkraut besiedelt gern frische, nährstoffreiche Böden als Erstbesiedler. Es wächst als Ackerunkraut, oft ungeliebt, auf Feldern, in Gärten, auf Schuttflächen und Brachen, an Wegrändern. Gut zu erkennen ist das Wildkraut am mehligen Belag auf der gesamten Pflanze, besonders auf den Blättern. Das kannst Du gut auf dem Foto erkennen. Die Blätter sind ziemlich variabel. Die Blüten sehen wie kleine Knäuel aus.
Ich habe hier noch ein Foto aus unserem Garten als Beispiel für eine andere Gänsefußart eingestellt- ein roter Gänsefuß.
Jetzt im späteren Sommer werden die Blätter zäher und manchmal auch etwas bitter. Dann sind sie nicht mehr so gut als frische Salatzutat geeignet. Aber gedämpft als Gemüsebeilage oder in einer Quiche verarbeitet, das wird wunderbar. Dann kommt der milde, von spinatartig bis nussige Geschmack gut zur Geltung.
Doch nun zurück zur Wildkräuterquiche. Für das Rezept zupfst Du zwei Hände voll Blätter ab. Die besten sind die frischen, grünen, die ohne Fraßspuren oder sonstige Beschädigungen. Für den Teig brauchst Du nur 250g Mehl, 130g kalte Butter, 1 Ei und etwas Salz. Den Teig kneten und für eine Stunde kalt stellen. Mit ein paar eingearbeiteten Sesamsamen wird der Teig nussiger.
Für den Quichebelag benötigst Du 400g Magerquark, 1 Zwiebel, 3 Eier, eine Knoblauchzehe, 50g Hartkäse( gerne Gruyere) und als Würze Salz, Kurkuma, Muskat und natürlich die zwei Hände voll gewaschener und grob geschnittener Gänsefußblätter.
Und so geht`s weiter, wenn Du das Rezept ausprobieren möchtest. Der Quark und die drei Eier werden vermischt. Dahinein kommen die Gänsefußblätter mit der klein geschnittenen Zwiebel und die gehakte Knoblauchzehe. Die Ei-Quark-Mischung nun verrühren und mit den Gewürzen abschmecken. Die gefettete Form wird mit dem Teig ausgekleidet und die Füllung darauf verteilt. Zum Schluß kommt der geriebene Käse oben drauf. Ich habe noch ein paar Tomatenscheiben oben aufgelegt. Sieht noch ein bißchen bunter aus. Das Auge ißt ja mit.
Nun für 30 -45 min. bei 200° in den Ofen. So schnell, so gut. Ich wünsche gutes Gelingen.